Donnerstag, 29. September 2011

Meine erste Testwoche

Olá minha família, amigos e leitores.
(Hallo meine Familie, Freunde und Leser)

Es ist mal wieder Zeit fuer ein paar unterhaltende Worte meinerseits ueber mein Leben als Auswanderer in Brasilien. Ha, direkt mal ein kleiner witz am Rande, natuerlich bin ich noch ein Austauschschueler.
Allerdings kann ich es mir auch schon gut vorstellen mein Leben spaeter ins Ausland und vielleicht sogar nach Suedamerika zu verlegen. Gerade Fortaleza ist eine schnell Wachsende Metropole und dies ist die Stelle wo die alte *Trommelwirbel* Doenerbuden-Geschaeftsidee wieder reaktiviert wird. - Die Familie sollte bereits gut darueber aufgeklaert worden sein, sowie den ein oder anderen Nerv daran verloren haben, hehe - Erst Sonntag Abend sassen also Camilla, ihr Ehemann Ali, Caio und ich auf der Terasse und haben ueber Geschaeftsideen geredet. Auf das Thema sind wir gekommen, weil Ali hauptberuflich als Trader, zu Deutsch Haendler, arbeitet und hier in Brasilien auf der Suche nach einem exportierbaren Lebensmittel oder einer guten Beschaeftigung ist. So bekam ich dann die Moeglichkeit, meine Geschaeftsidee vor internationalem Publikum vorzustellen und Ali sowie auch Caio sind, im gegensatz zu meiner Familie, sehr angetan von der Idee und wollen Partner werden. Wo wir schonmal so geschaeftstuechtig sind, solltest du, Papa, bereits im Ruhestand sein so habe ich eine Idee fuer dich. Wenn alles klappt, schreibst du das Buch: "Mein Sohn, der Doenerverkaeufer in Uebersee" dazu. Den Gewinn teilen wir uns 50/50. ;)

Zurueck in die Realitaet, letzte Woche startete am Donnerstag die erste "Testwoche" (Donnerstag-Dienstag). Sprich jeden Morgen gingen um 7:30 die Tests fuer die Faecher los, jeden Tag wurde man in drei verschiedenen Faechern geprueft. Da natuerlich meine Aufmerksamkeit mal wieder Urlaub hat oder noch am Flughafen in Deutschland fest sitzt, habe ich das erst nicht mitbekommen und stand am Donnerstag  um 7:00 Uhr vor meinem verschlossenen Klassenraum. Was war natuerlich mein erster Gedankengang? Genau! Keine Schule, jippi, nichts wie weg bevor es sich die Lehrer anders ueberlegen. Gluecklicherweise traf ich dann allerdings jemanden aus meiner Klasse, welcher mich dann ueber die Geschehnisse aufklaerte.
Voller Tatendrang - jetzt zeig ich denen mal, wie gut ich schon Portugiesisch kann -  lief ich dann um 7:30 Uhr in die mir zugeteilte Klasse und fand meinen mir zugeordneten Sitzplatz ganz hinten in der Ecke, an der Wand. Als die Tests dann ausgeteilt wurden schlug mein Tatendrang allerdings in Verzweiflung um, da ich wirklich noch nicht in der Lage bin vom Kontext her schwere Fragen zu verstehen. Durch ein paar Woerter die ich kannte und ein bisschen Interpretieren und Zusammenreimen habe ich mir dann die Frage "uebersetzt". Die Antworten schrieb ich dann in gebrochenem Portugiesisch mit vereinzelt in Klammern gesetzten englischen Woertern, was ich mir allerdings auch haette sparen koennen weil hier eh kein Lehrer Englisch kann.
So dazu kommt noch das ich neben Portugiesisch jetzt auch noch Spanisch in der Schule lernen werde bzw. ich werde es zumindest versuchen ein bisschen mitzunehmen da es sehr schwer ist von Deutsch in Portugiesisch und von dort in Spanisch zu denken, da mir ja Portugiesisch auch relativ schwer faellt.
Aber was nicht ist kann ja noch werden und dann komm ich ja vielleicht sogar mit 1 1/2 neuen Sprachen nach Hause.

Dann war ich noch Donnerstag abend mit Matheus, einem Freund hier den ich schon damals im Urlaub kennen gelernt habe, an der Promenade Beira Mar und wir sind da ein bisschen entlang geschlendert. Zuvor haben mich zwei Canadierinnern eingeladen bei ihnen vorbei zu gucken, weil sie eine Appartment direkt am Strand/Promenade haben. Veronica und Amber kommen beide aus Toronto sind um die 24 Jahre alt, beste Freundinnen und machen hier fuer 6 Monate ein Soziales Projekt sprich sie unterrichten Kinder in Englisch oder machen Projekte mit Frauen wie z.B. Kochkurse.
Im Appartment angekommen, war dann noch ihr Franzoesischer Mitbewohner mit seinen Eltern da, welche ihn bei seinem Auslandsstudium besuchten. Bei den Eltern des Franzosen habe ich dann direkt mal von unseren Frankreich-Urlauben geschwaermt und mir ist sogar der Name unserer Stadt wiedere eingefallen, in welcher wir so oft waren: "Carnac". Die Familie selber kommt irgendwie aus der Naehe von der Kirche oder dem Kloster im Meer, ich glaube es war Saint-Melo oder soetwas. Aber wie auch immer, sie waren jedenfalls total nett. Im Appartment hingen dann noch ueberall alte Blech-Werbeschilder rum auf DEUTSCH mit dem Titel: "Hamburg-Amerika Linie" anno 19nochwas. Auf Nachfrage warum die Schildern denn gerade deutsch waeren erzaehlten sie mir, dass der Gebaeudekomplex Eigentuemer ein alter Deutscher ist und bei nebean das Appartment mit Meerblick bewohnt.
Nach ein wenig Erzaehlen sind wir dann spaeter wieder nach Hause gegangen, da erstens der Weg doch relativ lang ist und wir hungrig wurden. Glueckerlicherweise stehen hier an der Promenade dauernd so leute mit Kuehlwagen voller Kokosnuesse. An einer Stelle steht jeden Tag der gleiche Haendler und bei ihm hatte ich schon mal mit ein paar Leuten ein paar Kokosnuesse getrunken sowie mit ihm versucht zu sprechen - was klaeglich gescheitert ist-. Aber letztendlich konnte ich ihm immerhin konnte ich ihm Kokosnuss auf englisch beibringen. - Kurzer Einschub: Kokosnuss auf portugiesisch zu sagen ist ganz heimtueckisch, weil cocô (kurz ausgesprochen) heisst soviel wie scheisse und coco (hier Betonung auf dem letzten o, sprich es wird ein bisschen langezogen) heisst Kokosnuss. - Nun aber zurueck zum Kokosnusshaendler, ich wollte also eine haben und bezahlte die 2,50 R$ teure Kokosnuss mit einem 10 R$ schein. Jedoch konnte besagter Haendler nicht wechseln und deswegen bin ich jetzt im stolzen Besitz von einer Kokosnuss-Flatrate oder einem Kokosnuss-Kredit, wie man es auch immer nennen mag. Klar sind die Zinsen nicht optimal aber in der Zeit der Finanzkriese muss man halt auch ein teil seines Geldes in Wertgegenstaende anlegen. Vorgestern bin ich dort auch wieder vorbeigekommen und habe ein Guthaben im Wert von 2,50 R$ abgehoben, also habe ich noch zwei leckere Kokosnuesse offen. Hehe.

Das Wochenende verlief relativ normal biss auf Samstag Morgen. Aber zunaechst mal den ganzen Abend erklaeren, damit kein Durcheinander entsteht: Also abends war ich mit ein paar Leuten bei einem Appartment von einer aus meiner Klasse und wir haben ein bisschen getrunken und geredet. Gegen drei Uhr nachts sind wir dann aufgebrochen und der Freund von einer hat mich an einer Bar rausgelassen, wo ich den DJ kenne, welcher aus dem schoenen Holland kommt und sogar ein bissche deutsche spreche kannche mit eine hollaendiche akzchente. In der Bar habe ich dann einen weiteren brasilianischen bekannten, Romulu, getroffen und bin mit ihm in eine nahgelegene Partystrasse gegangen, die Musik dort war allerdings mehr Rock/Indie/Alternativ und dementsprechend sah auch das Klientel aus. Als ich dann also gerade wartete waehrend Romulu den brasilianischen Volkssport ausuebte, das Anbaggern, kamen links von mir zwei ziehmlich grosse duerre Jungs aus nem Laden und der eine fragte den anderen in ziehmlich klarem Deutsch: "Und wohin gehen wa jetzt?" - worauf ich meine Antwort dazwischenwarf: "Hier stehen bleiben und mir sagen woher ihr kommt und was ihr hier macht.". Es hat sich dann herausgestellt, dass das insgesamt eine Gruppe von sechs Studenten aus Koeln ist, welche hier ein Auslandssemester macht. Nach fuenf Minuten plaudern und der Zustimmung, dass Fortaleza das Paradies auf Erden ist, sind die beiden dann auch weiter gezogen.
Als ich und mein Bekannter dann ein bisschen spaeter zu muede waren und nach Hause fahern wollten, schrie eine weibliche Stimme auf einmal aus vollem Halse meinen Namen mit einem unverkennbaren amerikanischem Akzent. Wer war es wohl, genau Veronica kam gut gelaunt auf mich zugehuepft - anscheinend genau so "nuechtern" wie ich ;) - und schrie herum: "Alex my small Adaptive Brotheer" sodass saemtliche Leute die dort rumstaenden uns anguckten und man nur den Ausdruck: "Oh mein Gott, immer diese Gringos!!" in ihren Augen lesen konnte.
So und da die Welt ja so klein ist, war Veronica natuerlich mit den zwei sowie den vier restlichen Deutschen und ein paar Leuten aus anderen Laendern in der Partystrasse und es wurden wieder fleissig Haende geschuettelt und deutsche Saetze gesprochen. Letztendlich luden sie mich und Romulu noch zum Schwimmen im Meer ein, jedoch waren wir schon zu muede und begnuegten uns mit einem Hot Dog und dem Taxi nach hause.

Ansonsten war ich die Tage jetzt noch mit dem Amerikaner Jake, Elif und einer Brasilianerin auch am Beira Mar und haben dort an einem Steg, welcher ca. 150m weit ins Wasser reicht ein paar Fotos gemacht sowie wir Eis essen gegangen sind und ueber den Flohmarkt geschlendert sind.

So das war es erstmal wieder aus Fortaleza, ich gebe zurueck ins Studio, zu Peter Kloeppel.

Bis dann wieder einmal viele liebe Gruesse an euch alle und schonmal danke fuers Lesen.

ps: Da ich gestern abend bis 2 Uhr weg war, Brasilien x Argentinien gucken (3-0 gewonnen woohoo), und heute morgen ganz normal um 6:30 aufstehen musste bin ich bei der 2ten Haelfte des Blogs ein bisschen muede gewesen und hab wahrscheinlich abartig viele Rechtschreibfehler eingebaut. Ich werde mich jetzt erstmal hinlegen und vielleicht spaeter nochmal drueber gucken! :)

Tchauu

euer Alex

Montag, 19. September 2011

Erster Anflug von Alltag.

Hallo meine Lieben liebenden,
so es ist mal wieder Zeit ein bisschen Staub auf meinem Blog zu wischen, die Spinnenfaeden im Browser-Fenster zu entfernen und das Fenster weit aufzureissen fuer frischen Wind.

Man kann es kaum glauben, aber langsam kehrt hier wirklich Alltag ein. Alex steht jeden Morgen auf, geht duschen, zieht sich an, geht in die Kueche, dort wartet bereits ein fertiges Spiegelei auf ihn, welches Christina gemacht hat. Kurz essen, ein Kaffee und dann geht es fuer ihn schon in die Schule.
Nach der Schule laeuft er immer zusammen mit Lucas nach hause, dann gibt es Mittagessen und danach wird sich erstmal ausgeruht. Den Nachmittag gestaltet er dann individuell, entweder mit anstehenden Erledigungen oder anderweitigen Beschaeftigungen. Abends wartet dann manchmal ein Essen auswaerts mit der Familie auf ihn oder es gibt ein paar Broetchen mit Wurst. Nach dem Abendessen relaxt er dann noch ein bisschen und spielt ein bisschen Xbox mit seinem Gastbruder bevor er sich dann rechtzeitig ins Bett begiebt um am naechsten Morgen dann auch wieder alleine aufzustehen - an dieser Stelle sollte soeben die Kinnlade einer bestimmten Person den Boden beruehrt haben, mal wieder-.

So genug von der dritten Person, widmen wir uns wieder dem ich. Also die Klimaanlagen in den Klassenraeumen hier sind brutal kalt.Wenn es die Auswahl moeglichkeit "Nordpol" gaebe, waere die Klimaanlage darauf eingestellt. So sitzen einfach alle mit Pullover in der Klasse ausser ein paar wirklich hartgesockene Klimaanlagen-Junkies in T-Shirts. Ich verfolge hier die Theorie, das die Schule Vertraege auf Provision mit Bekleidungslaeden hat, sodass die Schule bei jedem verkauften Pullover mitverdient. Dies wuerde auch erklaeren, warum die Stufe "Nordpol" und nicht "Gut Klimatisiert" eingestellt ist.
Aufgrund dieses "Gesundheitkillers" bin ich dann also auch die letzte Woche nochmal rueckfaellig geworden und musste zwei Tage erneut krank-feiern. Dazu habe ich mir schon extra einen Pullover geklaut gehabt von den resten aus Caiques Kleiderschrank, allerdings merkt man, dass die Brasilianischen Pullover nicht wirklich fuer Kaelte ausgelegt sind, sondern eher als modische Acessoirs fungieren.

Ansonsten war ich dieses Wochenende noch in einer Shisha-/Wasserpfeifenbar wo ich direkt mal einen Hollaendischen DJ kennen gelernt habe. Mit dem hab ich mich an dem Abend immer mal wieder unterhalten, sowie mit ein paar Maedels welche eine Freundin habe, die auch schon fuer ein Jahr in .... ? Richtig; Essen war! Wie klein die Welt doch ist, haha. Am Sonntag sind wir dann noch in eine Restaurant Fisch essen gegangen. Ich und Caio haben uns eine Platte frittierten Fisch gefuellt mit Shrimps gegoennt und ich muss sagen, langsam entwickel ich den Geschmack fuer die "exotischen" Kostbarkeiten. Hat aber wirklich gut geschmeckt, als mir Mercia allerdings ihre Fisch-Sauce anbot musste ich passen da das zuviel nach "kompletten-fisch-in-den-mixer-,-start-druecken-und-fertig" geschmeckt hat. Aber wie auch immer, ein Gourme entwickelt sich ja auch zu einem Gourme. Es kommen ja nicht Kinder auf die Welt die lieber Fischsauce anstatt Muttermilch wollen. Also Papa, die hoffnung stirbt zuletzt!

Nachmittags habe ich mich dann noch mit ein paar Leuten getroffen, die ich noch aus dem Urlaub hier in Fortaleza kannte. Wir waren nur am Strand, haben Kokosnusswasser getrunken geplaudert und sind dann spaeter auch nochmal kurz schwimmen gegangen. Zuletzt haben wir uns dann noch das Fussballspiel Flamengo Vs. Botafogo in einer Bar angeguckt.

So da momentan nun wirklich nichts weiteres besonderes passiert ist, geht mir an dieser stelle der Sprit aus. Allerdings ist die naechste "Tankstelle" in 10-11 Tagen erreicht, weshalb ich mich nun verabschiede und dann wieder melden werde. Tschuess und danke fuers Lesen :)

Liebe Gruesse euer Alex,

tchau

Freitag, 9. September 2011

Der zweite erste Schultag

Hallo meine lieben,
es gibt wieder was neues und auch erfreuliches fuer mich hier in Brasilien. Aber zuerst einmal;

Mittwoch ist der brasilianische Unabhaengigkeitstag gewesen, denn am 7. September 1822 fuehrte die damalige brasilianische Unabhaengigkeitsbewegung zur Losloesung als Kolonialmacht von Portugal.

Deshalb war in ganz Brasilien Nationalfeiertag und an der Promenade in Beira Mar (hier in Fortaleza) sowie in anderen Staedten sind Paraden gewesen. Das die Parade um 10 Uhr morgends anfing. erklaert ja eigentlich schon alles, warum der Alexander an dem Morgen nicht mit dabei war. Allerdings kam ich am Tag davor auch erst spaet ins Bett, da ich mit Caio und ein paar Leuten noch auf dem Flo Rida konzert war. (Fuer die aeltere Generation: Der Elvis des 21. Jahrhunderts sollte es gut erklaeren.)

Von der letzten Woche kann ich nicht viel berichten, da nichts weiter interessantes passiert ist, ausser eine sehr gute Party am Freitag. Ansonsten war der Rest der letzten Woche wirklich sehr langweilig.

So zudem gehe ich nun endlich zur Schule, meine neue Schule heisst "Espaço Aberto" was uebersetzt soviel wie "Offener Raum" heisst, wahrscheinlich offener Raum fuer Hausaufgaben oder so. Kleiner flacher Scherz am Rande. Also Montag ging ich dann erstmal mit Julia Bezerra zu der Schule um mich dem Direktor vorzustellen und mir zu sagen in welche Klasse ich gehe sowie mir weitere Informationen zu geben. Der Direktor war ziehmlich Jung und nett, er hat ein bisschen Aehnlichkeit mit Jose Mourinho(Fussballfreunde wissen wer gemeint ist), und zudem spricht er auch ein klein wenig Deutsch und immerhin kennt er Dortmund. Nach dem 20 Minuten gespraech ging es dann zur Direktorin, sie heisst Susie und ist auch noch ziehmlich jung und sie hat sogar ein Tattoo auf ihrem unterarm, wodurch sie gedanklich sofort auf die Nummer eins der coolsten Direktorinnen landete. Ein paar Tage zuvor hatte mir Lucas, ein Freund der hier im Beta Komplex wohnt, erzaehlt das am Dienstag eine Party stattfindet weil ein jemand "wichtiges" von der Schule geburtstag hat. Irgendwie bin ich dann also auf das Thema gekommen und habe gefragt ob jemand Geburtstag hat weil Lucas mir das erzaehlt hatte und es stellte sich dann heraus das Susie Geburtstag am Dienstag hat. Als ich Lucas naemlich spaeter erzaehlte, dass ich Susie darauf angesprochen habe, meinte er noch total entruestet "Oh mein gott, das war ne UBERRASCHUNGSPARTY noch nichtmal der erste Tag und keiner wird dich moegen weil du das verraten hast." Gluecklicherweise erwaehnte ich aber Ihr gegenueber nichts von einem Fest und ich koennte darauf schwoeren, dass Lucas "Ueberraschungsparty" nicht erwaehnt hatte. Aber da hab ich ja nochmal Glueck gehabt, dass mein Mitteilungsdrang in dem Moment nicht so gross war.

Schule habe ich dann jetzt immer Montags bis Samstags von 7 bis 12:30Uhr, weshalb es Dienstag schon um 6 Uhr fuer mich auf ging. Aber die Freude ueber den zweiten ersten Schultag ueberwog mal wieder weshalb das Aufstehen - ja Mutter, du staunst wahrscheinlich gerade - kein Problem war. Um 6:50 traf ich mich dann mit Lucas und sein Vater fuhr uns zur Schule, welche wirklich gerade mal 10 Minuten Fussmarsch entfernt ist. An der Schule angekommen stand dann schon Susie am Eingang und ich gratulierte ihr dann erstmal und auch hier war es interessant zu beobachten das jede Schuelerin sie umarmte und fast jeder Schueler ihr gratulierte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. Das soll sich doch mal bitte jemand in Deutschland vorstellen.
Dann kamen zwei Maedels von meiner neuen Klasse und nahmen mich mit in meine neue Klasse. Die gesamte Schule und auch die Klassenraeume hier sehen uebrigends viel besser und vorallem moderner aus, als auf meiner alten Schule. In der Klasse wurd ich gut aufgenommen und hab mich auch direkt mit den ganzen Leuten ziehmlich gut verstanden. Zudem hatte die Klasse auch schonmal eine Austauschschuelerin aus Argentinien, was sie etwas lockerer machte gegenueber Austauschschuelern, als die Klasse in CEFET.

Die Lehrer hier sind auch total nett und eher Freunde als Lehrer so hatte ich zum Beispiel in den ersten zwei Stunden Mathe und unser Mathe Lehrer stand vorne in der Klasse und hat wegen mir auf Englisch ein paar Witze gemacht und "Talking to the moon" gesungen. Danach hatte ich dann eine Stunde Portugiesisch bei ner anderen auch total netten Lehrerin. Am Anfang der vierten Stunde konnten dann alle die wollten in die Aula der Schule gehen wo es eine Band gab und Feijoada zu essen. Sprich es war die Ueberraschungsparty von Susie wo auch Freunde von ihr und Bekannte anwesend waren. Als Susie reinkam spielte dann die Band das Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag Lied auf Portugiesisch und vorne war ein Tisch mit einem Geburtstagskuchen aufgebaut und jeder der es noch nicht gemacht hatte gratulierte ihr noch. Dann wurde erstmal gegessen und danach tanzten ein paar Maedchen zu der Musik der Band im Kreis wo dann schliesslich Susie dazu kam. Und irgendwie wurden dann unter lautem gejole immer Schueler die drum herum sassen in den Kreis gewunken und haben kurz getanzt und so war dann auch ich dran und hab dann erstmal sozusagen nen "Popo-Tanz" mit meiner Direktorin gemacht, auch hier unter lautem Beifall und gejole der Schueler. Die naechste Tanzdisziplin war dann eine Flasche die in der mitte des Kreises stand, wo dann abwechselnd jeder einmal drueber Tanzen musste und das auch in ziehmlich schmutziger Art und Weise. Aber auch hier war sich die Direktorin nicht zu fein und hat ihr Brasilianisches Blut gezeigt und ihre Hueften ueber der Flasche kreisen lassen. Angemerkt hier, es war ihr 40 oder 45 Geburtstag. Irgendetwas rundes. Auch hier wieder, stell sich das mal jemand in Deutschland vor.

Danach haben wir noch auf dem Schulgelaende gechillt, ein paar Leute sind in den Pool gesprungen, andere sowie ich haben ein bisschen Fussball in der Turnhalle gespielt und ich kam dann nach und nach mit fast jedem der Schueler kurz ins Gespraech und kenn jetzt schon ziehmlich viele auf der Schule. Fotos von der Schule und allgemein von Brasilien koennt ihr euch, wenn ihr oben in der Leiste auf "Gallerie" klickt, angucken.

Ansonsten gibt es nichts neues, ausser das ich irgendwie wieder krank geworden bin (ich glaube es liegt an der Klimaanlage in der Klasse die wirklich sehr kalt ist) oder noch nicht ganz gesund war.

Liebe gruesse von eurem Brasilianer,

Alex, tchauuu