Montag, 19. Dezember 2011

Ein Wochenende in Mossoró

So hier dann mal der angekuendigte Blog zu meinem Wochenendtrip nach Mossoró. Ach und nurnoch 7 Tage bis Rio de Janeiro. Die Aufregung steigt!

Aber zurueck zum Wochenendtrip. Freitag morgends um 8 Uhr ging dann also mein Bus von der Rodoviaria, sozusagen der Bahnhof von Fortaleza, weil es hier keine Zugverbindung gibt und jeder nur mit dem Bus verreist. Mercia hat mich dann morgends dort abgesetzt, weil ihr Krankenhaus wo sie arbeitet auch in der Naehe der Station ist. Los ging es von Gleis, oh ich mein natuerlich: Los ging es von Parkplatz 15 wo auch schon ca. 30 andere Personen warteten und anscheinend nehmen manche Leute ihren ganzen Haushalt mit. So stand dort zum Beispiel eine Familie mit ca. 6 grossen Kartons und noch zusaetzlich ihren 4 Koffern. Ein bisschen verspaetet (da fuehlt man sich gleich wie in Deutschland, ne Deutsche Bahn) ging es dann los in einem doch sehr modernen Bus. Reserviert habe ich mir ganz vorne den Platz weil mir dort die meiste Beinfreiheit versprochen wurde. Neben mir sass dann Rafael, ein 24 Jaehriger Medizinstudent mit Schwerpunkt in Krebs-/Tumor entfernen oder wie man das auch nennt. Habe dann anfangs ein wenig mit ihm geplaudert ueber allgemeine Sachen wie halt Schule, Austauschjahr und was ich von Brasilien halte und so weiter. Jedoch war er ein wenig introvertiert also nicht richtig gespraechig und ich habe mich dann meiner Musik gewidmet und ein bisschen relaxt. Die gesamtdauer der Busfahrt war 4 Stunden und zwischendurch gab es immer wieder Stops. Also so war die Fahrt echt angenehm, aber ich sass halt schraeg hinterm Busfahrer und dieser war einer der schnelleren Sorte. Auch hier in Brasilien gibt es die Geschwindigkeitsbeschraenkung fuer Busse, welche 90 Km/h entspricht. Aber anstatt einfach eine Blockade zum schneller fahren einzubauen ertoent jedesmal ein schrillend nervender Piepton. Nach ca. 2 Stunden fahrt mit Tinitus erschienen mir dann ploetzlich der Nothammer als gutes Werkzeug fuer etwas ganz anderes ... Spass, aber das war echt richtig nervig. Da schlafen wegen diesem tollen Ton ausfiel, beschaeftigte ich mich nebenbei mit dem machen von ein paar Fotos von der Landschaft Brasiliens. Auch geregnet hat es mal wieder waehrend der Fahrt, was mich mittlerweile total fasziniert, weil man das hier eben nicht so oft hat. Vor Aracati war dann auch noch ein Rundes haus was von aussen aussah wie ein Colosseum und vor dem Haus war dann auch noch ein Imbiss mit dem Namen 'Roma Lunch'. Hatte allerdings den falschen Sitzplatz fuer ein gutes Foto. Circa 80 Kilometer nach Aracati waren dann die Oelfelder von Petrobars Brasil, auch in Mossoró arbeiten die Menschen hauptsaechlich bei Petrobars Brasil.

Haus am Strassenrand

Churrascaria am Strassenrand

Strasse in Aracati


 Fuer die Leute die meine Route auf der Karte einsehen wollen. Hier klicken zum ansehen der Route 

Angekommen in Mossoró wurde ich dann von JR Florentino abgeholt und wir sind erstmal einkaufen gefahren, und dann zu einem Haus einer Freundin von ihm wo wir Pizza gemacht haben und ein bisschen gechillt. Spaeter sind wir dann zu ihm nach hause gefahren, wo ich dann sein Mutter und seinen kleinen Bruder kennen gelernt habe. Dort erstmal ein kleines Nickerchen gehalten und geduscht. Abends wurden wir dann von Freunden von ihm abgeholt und sind nach Tibau gefahren, eine Stadt die genau auf der Grenze der Bundeslaender Ceará und Rio Grande do Norte liegt. Der Strand dort war Praia do Ceará und wir haben dort mit ungefaehr 10 Leuten den Abend verbracht. Die Kamera fuer Fotos hatte ich da leider vergessen, aber es war eh schon dunkel und man haette dann auch nicht soviel gesehen. War also nicht sooo schlimm. Gegen 3 Uhr sind wir dann alle wieder nach hause gefahren und als ich dann im Bett war brauchte es auch keine 5 Minuten da war ich dann auch schon im Land der Traeume.

Am Samstag haben wir dann natuerlich erstmal ein bisschen laenger geschlafen, in ruhe Mittag gegessen und geduscht. Letzteres ist hier wirklich wichtig, weil in Mossoró ist es noch waermer als in Fortaleza. Selbst Ventilatoren sind dort nutzlos, die pusten einem naemlich auch nur warme Luft ins Gesicht. In der Hinsicht ist Fortaleza auf jedenfall angenehmer! Danach sind wir dann nach Mossoró rein, zur Info; Mossoro ist ungefaehr so gross wie Essen, allerdings ist alles mehr in die Breite als in die Hoehe gebaut, ganz anders als in Fortaleza. In der 'Innenstadt' von Mossoro gibt es einen 'Big Ben', zumindest nennen ihn die Leute in Mossoró so weil es eine ca. 8 Meter hohe Platte ist mit ner Uhr oben drin. Drumherum sind ein paar Fontaenen, also war im allgemeinen sehr nett anzusehen.

Der Big Ben von Mossoró

Danach haben wir uns dann noch ein Denkmal ueber einen grossen Krieg in Mossoró angeguckt. Da waren damals also ca. 1000 Banditen oder mehr welche die Stadt brandschatzen wollten, sprich ausrauben und alles was lebt toeten. Doch die Buerger von damals haben selber auch zu den Waffen gegriffen und somit die Banditen letztendlich in die Flucht geschlagen. Durch diese ehrenhaften Buerger existiert Mossoró heute also ueberhaupt noch und an dem Denkmal ist auch eine Wand mit "Herois da Resistencia", also "Helden des Wiederstandes".


Heoirs da Resistancia



Meine wenigkeit vor der Info-Wand



Ich in passender Pose vor ner riesigen Fotowand



Ich wieder
Abends waren wir dann auf einer Geburtstagsfeier und sind dann spaeter auch wieder nach Hause. Sonntag haben wir laenger geschlafen und vor meiner Abfahrt noch ein kurzen Spaziergang durch seine Nachbarschaft gemacht. Die Rueckfahrt im Bus war dann sehr angenehm, bis auf die Tatsache dass die Autobahn hier halt nur wie eine Landstrasse ist und die Busse/Lkws hier mit knapp 100 Sachen total eng aneinander vorbeirauschen. Zudem gibt es auch vereinzelt Schlagloecher wodurch der Bus dann kurz anfangt ziehmlich zu schlingern wegen dem Ausweichmanoever und von den Ueberholmanoevern will ich garnicht erst erzaehlen. Geschlafen habe ich auf der Rueckfahrt jedenfalls nicht und bin somit dann nachdem mich Ney und Mercia abgeholt haben sogut wie tot ins bett gefallen. Fazit von dem Wochenende ist aber aufjedenfall: TOP und jetzt ist meine Lust in Brasilien zu reisen erst richtig gestiegen. Rio kann kommen!

Bis zum naechsten Blog, ich weiss nicht ob ich vor Rio noch was schreibe oder in Rio unser Hotel eine Internetverbindung hat. Man wird es sehen, ansonsten wuensche ich schonmal meiner Familie in Deutschland, Freunden und Mitlesern ein frohes Weihnachtsfest! Sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Liebe Gruesse, Alex


Donnerstag, 15. Dezember 2011

11 Tage bis Rio de Janeiro

Oi. Olá. Hallo! Wie auch immer, es ist mal wieder Zeit fuer einen Blogeintrag und somit einen Statusbericht ueber mein aktuelles dasein als Faultier. Wie im letzten Eintrag bereits erwaehnt, habe ich momentan Ferien und was macht man anderes als diese exzessiv zu nutzen. Das heisst viel Schlaf, lange Naechte, viel "rumgechille" und keine grossen Verpflichtungen. So laesst es sich doch eindeutig leben.

Wie es die Ueberschrift schon sagt, sind es nurnoch 11 Tage bis Rio de Janeiro. Der Countdown laeuft. Am 26.12 geht es mit Caio, Elisa und ihrem Vater los. Die ersten Tage und ueber Neujahr werden wir in Cabo Frio verbringen, einem 150 Km von Rio entferntem Strand welcher sehr beruehmt fuer sein kristallklares Wasser und weisse Straende ist. Nicht ganz Copacabana, aber Elisa meinte es waere zu voll dort was den Spassfaktor erheblich sinken lassen wuerde. Aber kein Problem wo hauptsache es wird nochmal richtig gefeiert, den Mayas zufolge wird 2011/12  ja unser letztes Silvester, hehe. Nach ein paar Tagen in Cabo Frio werden wir dann zurueck fahren nach Rio de Janeiro und dort im Haus von Elisas Mutter schlafen. Dann faengt das Sightseeing an mit Christusstatue, Copacabana und abends natuerlich wilden Funk Partys - hier gefaellt mir besonders der Tanzstil der Damenwelt zu der Musik, die einfachste Beschreibung: wildes Popowackeln.

Ach und ich erblicke gerade das Paket was angekommen ist, nochmal ein riesiges DANKE an Mutter & Vater fuer die reichlichen Schokoladenspenden und natuerlich Geschenke, die naechsten 1 1/2 Wochen sind damit gesichert und Caio hatte bereits Spass daran die Geschenke abzutasten. Zudem ist das Paket ja mal genial von aussen. Bi-Ba-Butzemann. Ich konnte es mir nicht verkneifen und hab erstmal das Lied gesungen und kann dank euch jetzt auch die komplette Strophe zwei und drei. Bis dato wusste ich noch nichtmal das dieses Lied Strophen hat. Sobald das Kind von Camilla auf der Welt ist werd ich es damit vollsingen oder auch in den Schlaf singen, je nachdem wie es auf mein Gesangstalent reagiert.

Dieser Blogeintrag wird wohl mal mitunter einer der Kuerzeren, ich kann nicht viel weiter sagen als dass die letzten Wochen durch Strand, Surfen, Joggen, Fitnesstudio und Party dominiert wurden und ich davon nicht wirklich was spannendes erzaehlen kann. Allerdings geht es fuer mich morgen frueh nach Mossoró, wo ich bei einem Brasilianer schlafe den ich in Caicó kennen gelernt habe. Dort steht dann wahrscheinlich Party am Strand sowie ein bisschen Kultur einer anderen Stadt an. Hin geht es mit dem Bus, ca. 4 Stunden Fahrt - also ein Katzensprung fuer Brasilien. Sonntag werd ich dann noch kurz nen anderen Deutschen dort treffen und abends mich auch wieder auf die Heimreise machen. Fotoapparat ist schon geladen, und Tasche packe ich spaeter.

Also naechste Woche hoert ihr wieder von mir,

Liebe Gruesse Alex !

ps: Schonmal danke fuer so ein paar Geschenke und Reisegeldunterstuetzung ueber diesen Weg an Oma, Oma, Opa und Opa ;)

Dienstag, 29. November 2011

Der letzte Monat 2011 beginnt

Ist es das schon? Kann es das schonwieder gewesen sein? 2011? Die Zeit ist eindeutig ein Dieb. Jedes Jahr denkt man sich am Anfang eines Jahres, das es noch solange dauert bis Weihnachten und Silvester und wenn es dann fast soweit ist, weiss man nicht wo die Zeit der restlichen Monate geblieben ist.
So sieht es auch bei mir mal wieder aus. Es kommt mir vor wie gestern, da bin ich noch in die 12. Klasse auf dem Robert-Schuman-Berufskollege in Essen gegangen und Vorgestern haben wir Will am Hauptbahnhof in Essen empfangen. Wie auch immer, der November geht zuende. Der letzte Monat bricht an und damit hoffentlich der bis dato beste Monat in meinem Austauschjahr. Denn diesen Monat habe ich neben Ferien, die morgen anfangen auch noch ein paar Reisen vor in ein paar "benachbarte" Staedte, Sobral(zu nem Freund) und nach Caicó wurde ich von den dortigen Volunteers eingeladen, sowie wenn es sich zeitlich einrichten laesst ein Wochenende in Jeriquaquara - eine Stadt mit dem schoensten Strand von Ceará. Das Finale mit einem lauten und nachhaltigen Knall wird dann erstmal das Brasilianische Weihnachten und Silvester in Rio de Janeiro! Aber irgendwie kann ich das auch garnicht glauben 'Dezember', klingt fuer mich so winterlich. So kalt. Und ich sitze hier einfach nur in Shorts mit nem 24/7 laufendem Ventilator zum abkuehlen bei herrlichen 34°. Mein erstes Weihnachten wo man die Geschenke theoretisch auch unter ne Palme legen koennte und Caipirinha schluerfend in der Haengematte liegt. Natuerlich dekoriert man in Brasilien auch alles weihnachtlich und die Brasilianer geben sich da echt muehe, trotz Sonne und eigentlich anti-weihnachtlichem Klima alles moeglichst danach ausschauen zu lassen. Die haben auch ganze Haeuserwaende verziert mit leuchtenden Sternen, an sehr vielen Balkons sind komisch blinkende Sterne oder andere Weihnachtsmotive angebracht, Palmen sind mit Leuchtdraehten verziert. Verrueckt. Fotos davon folgen aber auf jedenfall noch! Nahe an meinem Haus ist der "Praça Portugal", also ein Kreisverkehr mit ner Insel in der Mitte und auf die Insel haben die einfach nen riesigen Tannenbaum gesetzt mit viel Lichtern und die einzelnen "etagen" bzw. Zweige des Tannebaum werden durch Haengematten dargestellt. Waren bestimmt gerade im Angebot oder so, hehe. Hier aber erstmal ein paar Fotos(mehr folgen mit nem extra Eintrag!):

Der falsche Weihnachtsbaum

Links unsere Haustueren und rechts unser Nachbar

So die letzten Wochen waren leider ueberhaupt nicht aufregend oder geschweige denn spannend. Ich betreibe weiter meinen Fitnessplan hier mit 3 - 4 mal die Woche Fitnesstudio und laufen gehen, zum Surfen hatte ich die letzten Wochen leider keine Gelegenheit aber ich hoffe dass sich das jetzt, wo Ferien sind doch wieder aendert. So Freitag vor einer Woche war ich dann mal wieder in einer Bar und Samstag habe ich mir das Spiel von Ceará bei Mauricio mit seinem Bruder und Matheus angeschaut. Nach ein paar Bier und einem ordentlichen Sieg bin ich dann noch von nem Freund angerufen worden, dass er gerade in einem Restaurant sei und das ich auch vorbeikommen sollte weil dort noch drei andere Austauschschueler waeren die mit der Organisation 'Rotary" in Fortaleza sind. Also nach hause, umgezogen und ab zum Restaurant mit dem Taxi. Bei den Taxen herum um unser Haus bin ich bereits bekannt und als "Alex o alemão" bekannt und auch kann ich mittlerweile gut sagen wohin ich will und wenn einer versucht mich zu verscheissern wird direkt bestimmt die Richtung angegeben. Also vorm Dallas Restaurant (Pizzera/Churrascaria) bin ich dann ausgestiegen und geh so ins Restaurant und sehe die nicht. Ich denke mir so na prima, bin ich hier ueberhaupt richtig. Strasse gecheckt. Ja war die richtige Strasse, ich also Handy raus und angerufen. Pustekuchen am Tag davor ist mir natuerlich mein Kredit ausgegangen und ich musste mein Handy neu aufladen. Garkein problem fuer mich, frag ich halt einfach jemanden und zum Glueck sassen vor dem Restaurant auch Raucher welche ich fragt ob ich einmal kurz telefonieren koennte. Nach argwoehnischem Blick, ob ich nicht nur das Handy haben wollte um direkt loszusprinten und nachdem ich dann mein iPhone zueckte sah man, dass sie mir mehr vertrauten. Doch der Mann welcher mir sein Handy geben wollte hatte irgendwie ein schlechtes Gefuehl dabei und fragte mich ob derjenige den ich anrufen wollte hier in Brasilien oder in nem anderen Land waere oder ob der in einer anderen Stadt waere und welcher Anbieter er haette. Nachdem ich ihn dann versichern konnte, nicht meine Oma in 'Uganda Bugundi' mit 9,99 $ pro Minute anzurufen sondern das ich mich eigentlich hier mit freunden treffen wuerde konnte ich dann endlich den Anruf ausfuehren. Es stellte sich heraus das hinter der Churrascaria der bereich fuer die Pizzeria war - was man natuerlich nicht erahnen konnte. Also hinten angekommen habe ich dann die Amerikanerin, Daenin und den Franzosen begruesst und mich direkt gut in die Runde eingefunden - die Amerikanerinn feierte uebrigends ihren Sweet 17. Alle drei waren noch unter 18 und somit auch noch nicht wirklich feiern in Fortaleza, was Romulo, Emanoel und ich dann letztendlich aendern wollten, waere da nicht dieses kleine Problem, dass der Franzose aussah wie ein 15 Jaehriger Milchbubi. Infolge dessen zermaterten wir uns den Kopf in welchem Club wir die groesste Chance haetten hineinzukommen, die Wahl fiel dann letztendlich auf den groessten Club hier 'Mucuripe'. Nach einigen Problemen mehr wie z.B. dass meine Bankkarte am besagten Abend nicht funktionierte oder dass die Damen der Schoepfung einfach mal in ein falsches Taxi eingestiegen sind und dann schon am Club waren waehrend wir vor deren Tuer standen haben wir dann endlich alle zusammengefunden und doch noch einen sehr lustigen Abend zusammen gehabt.

Die Woche dann war halt wieder Schule, abends mal wieder im Kino gewesen mit Caio und paar Leuten, Fitnesstudio. Also Muskelkater bin ich mittlerweile mal wieder mehr als gewoehnt. So dann Donnerstag starteten die ersten Provas mal wieder, und mal wieder habe ich nur halb soviel verstanden. Meine Chemiearbeit war ein einzigster -------- Strich. (Es war der erste Lehrer welcher damals mein Interesse an Chemie zerstoerte, Papa.) Freitag nach der Prova welche von 7:10 bis 9:30 Uhr ging habe ich mich dann mit Romulo, einem richtig guten Kollegen hier verabredet gehabt und Felipe um an den Strand zu fahren. Romulos Eltern leben naemlich in Brasilia und er besucht sie nun fuer 40 Tage und er musste um 13:30 Uhr den Flug erwischen und die Zeit bis dahin wollten wir noch sinnvoll nutzen. Also ab an den Strand, ein paar Schoenheiten begutachtet ein bisschen im Meer geplantscht und ich habe es mir natuerlich nicht nehmen lassen ein kuehles blondes zu trinken. Nachdem wir dann also total entspannt die Zeit vergessen hatten mussten wir uns dann um 12:40 so ziehmlich beeilen und in Felipe steckt wirklich ein kleiner Aeyrton Senna. Doch trotz seiner Fahrkuenste erlaubte es uns der Verkehr nicht so recht durchzukommen und so waren wir erst um 13:05 am Flughafen. Koffer wortwoertlich aussem Auto geschmissen, verabschiedet und wieder umgekehrt. Nach ca. 10 Minuten erreichte uns dann ein Anruf. Von wem wohl. Richtig Romulo hat es nichtmehr in seinen Flieger geschafft und wir mussten umkehren. Also geparkt und rein in den Terminal wo wir Romulo empfingen mit "Heey Romulo, wie war Brasilia, hast du schoenes Weihnachten gehabt also mein Silvester in Rio war der Hammer!" dazu noch dicke Umarmungen als ob wir uns ellenlang nicht gesehen haetten. Zum glueck konnte er auch noch drueber lachen und irgendwie Stand an dem Tag ein Stern ueber uns, nicht nur dass wir nicht im Auto bereits gestorben sind sondern nein Romulo hat mal ebend einen Flug fuer 80 R$ nach Brasilia bekommen. Das sind umgerechnet 35 Euro oder so, der Flug ging dann um 4:50 morgends oder so und einchecken musste er gegen 3:35. Nach dem Flughafen sind wir dann also noch nach 'Sal e Brasa' gefahren und haben uns erstmal richtig den Bauch vollgehauen mit allem moeglichen Essen. Der Preis war 50 R$ und friss soviel du kannst. Haaa, es war unglaublich und jeder war danach gefuehlte 10 Kg schwerer. Zudem umgerechnet fuer den Preis, 20 Euro. Wow. Finde das mal jemand in Deutschland mit der Qualitaet fuer den Preis. Wir danach also alle zu Romulo ins Appartment und erstmal ein nickerchen gehalten und erst dort ist mir aufgefallen wie knallrot mein Ruecken war. Anscheinend hatte ich am Strand gedacht ich saesse im Schatten, war allerdings leider nicht so. Doch zum Glueck hatte er Aftersun da und so konnte ich mich dann alle 30 Minuten mit ner neuen Schicht Creme behandeln, weshalb ich spaeter eigentlich soweit keinne Schmerz erfahren musste. Abends sind Romulo und ich dann noch auf den Geburtstag von der Canadierin welche meine "grosse Schwester" vor ort ist und um 3:00 Uhr sind wir dann wieder auf zum Flughafen. Diesmal hat auch alles geklappt!

Samstag war dann eher ein ruhiger Tag, ein bisschen laenger geschlafen und mit Caio Xbox gespielt, gegen Abend haben wir uns dann nen Film ausgesucht und den angeschaut. Weil am naechsten Morgen musste ich ein bisschen frueher aufstehen um meiner Schwester Katharina zu gratulieren, 21 Jahre. Du alte Schachtel. (Ich mag den Ausdruck). Aber natuerlich auch um mal wieder alle bei Skype zu sehen und ich muss sagen es hat mich doch sehr gefreut euch alle mal wieder zu sehen! Vermisse euch alle :)

Gestern hatte dann noch Camilla Geburtstag und es gab ein leckeres Mittagsessen und abends waren wir im Pizzahut essen. Sonst gibt es allerdings nichts weiteres "neues".

Also liebe Gruesse von mir, eurem Alex und bis zum naechsten Eintrag!



Donnerstag, 17. November 2011

Ja er lebt noch,...

"Lebt den der alte Holzmichel noch? Ja er lebt noch, er lebt noch, er lebt noch!" Wer kennt nicht noch dieses wunderbare deutsche Volkslied was gerade super zu meinem sehr verspaeteten neuen Blogeintrag passt. Also, ich lebe noch. Allerdings hatte ich jetzt die letzten paar Tage ehrlich gesagt mal keine Lust einen Blog zu schreiben auch weil mir irgendwie die Vorstellung des Textes im Kopf fehlte - jaaa, unglaublich aber wahr, die Blogeintraege sind ueberlegt und nicht nur wirr dahergeschrieben. Zum glueck aber habe ich jetzt eine "innere Vorstellung" fuer den naechsten Blogeintrag, also los gehts.

Nachdem ich euch im letzten Eintrag zuletzt mit den Bildern und der Beschreibung zum Besuch des Restaurants "O Alemão" hoffentlich soviel Lust auf schoen deftiges deutsches Essen gemacht habe, dass ihr danach erstmal in der Kueche euch so richtig ausgetobt habt, muss ich euch diesmal leider mitteilen dass es keine weiteren kulinarischen Hoehepunkte in der letzten Zeit gab. Immer nur ueber Essen zu reden waere aber auch langweilig, also reden wir lieber ueber ... PARTYS. Ja das nie endende Thema Party stand mal wieder am darauffolgenden Samstag (5. November - zu Orientierung) an. Es hatte sich naemlich ein nicht ganz unbekannter Kuenstler nach Fortaleza geschlichen, Songs wie "Drop it like it's hot" oder "California Gurls" mit Katy Perry oder zuletzt "Sweat" mit David Guett haben ihn international bekannt gemacht und wer oefters Auto faehrt und nicht WDR4 sondern 1Live, BigFM oder was auch immer hoert wird eines der Lieder bestimmt schon gehoert haben. Meine Damen und Herren, Snoop Dogg war zu einem Konzert in im wunderschoenen Norden Brasiliens. Fuer das Event habe ich mir auch extra mal etwas teures geleistet, undzwar die VIP-Loge mit OpenBar und es hat sich natuerlich mehr als gelohnt und zu Snoop Dogg waren auch noch Gorillaz sowie Yves Larock als "Special Acts" vor Ort. Der preisliche Aspekt bleibt jetzt mal nicht beruecksichtigt, allerdings war die Party/Konzert einfach nur der Hammer und es hat sich echt gelohnt!

Die Buehne

D - O - Double G - Snoop Dogg

Die darauffolgende Woche war eine ganz normale Schulwoche mit Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Jeweils den ganzen Tag und abends mit Beleuchtung. Wieder ein bisschen Sport und anderen Aktivitaeten. Gut ganz normal war die Woche nicht. Ich war beim Friseur. Es ist jetzt kuerzer. Viel kuerzer. Genau gesagt. Es war ein Fehler. Wie mein deutscher Nachbar beziehungsweise Herr Drygala immer so schoen sagt wenn ich mit neuer Frisur rumkomme; "Na die Klage gewinnste aber!" Also um euch das mal genauer zu erklaeren. Ich bin irgendwie auf die Idee gekommen mal ein bisschen Spitzen schneiden zu lassen? Macht man doch wenn man bisschen laengere Haare hat oder? Naja auf jedenfall ich also zum Friseur - natuerlich alleine, man ist ja 1/4 der portugiesischen Sprache maechtig und hat mittlerweile einen Doktortitel in Pantomime (Danke, Guttenberg), das Unglueck nahm seinen Lauf. Im am naehrsten Einkaufszentrum bin ich dann also erstmal ein bisschen rumgelaufen und hab mir die verschiedenen Friseure angeguckt. Drei waren es, wenn ich richtig gezaehlt habe. Der eine war auf jedenfall total voll, der andere sah zu konservativ aus und der dritte naja, die geglaubte goldene Mitte. Falsch gedacht, aber ich also rein in den Laden und kurz klargemacht das ich meine Haare schneiden lassen will. Ich musste dann noch ein bisschen warten bis ich dran war und wenn ich mich jetzt die Zeit zurueck drehen koennte und nun da sitzen wuerde, ich wuerde aufstehen und rausRENNEN. Gut aber kommen wir zum schneiden, ich setz mich also auf den Stuhl da und bekomm meine Friseurin eingeteilt. Hippe Friseur hat die alte, das koennte was werden dachte ich mir. Was sie allerdings danach bei fabriziert hat, war nicht annaehrend gut und die Frage ob sie ein Toupet tragen wuerde habe ich mir lieber verkniffen. Letztendlich nach zweimaligem "nochmal schneiden, oder hier anders" hab ich dann genervt aufgegeben und ein Foto in nem Heft rausgesucht, was sie dann mehr oder weniger hinbekommen hat. Zu meinem Glueck wachsen Haare ja nach, und das in meinem Fall auch noch relativ schnell. :)

Ich mit neuer Frisur


Mit Freitag endete allerdings die "(fast)normale" Schulwoche, da das AFS Orientation Camp bevorstand. Sprich alle Austauschschueler aus der naeheren Umgebung treffen sich in einer Stadt in einem Haus und man macht halt Gruppenaufgaben, Spiele oder redet nur ueber seine Erfahrungen. Also ging es Freitag los, ich bin extra frueher aus der Schule gekommen um noch die letzten Sachen zu packen und dinge zu erledigen und dann mit dem Taxi gegen 13 Uhr zum groessten Einkaufszentrum in Fortaleza gefahren wo wir uns trafen. Zuerst war es geplant, dass wir mit dem Bus zu dem Treffen fahren, in letzter Minute konnten dann die Betreuer allerdings noch ein zweites Auto bereitstellen wodurch die Fahrt fuer uns alle viel bequemer wurde. Das Treffen fand statt in Caicó, Rio Grande de Norte. So ziehmlich am A**** der Welt, nur 427 Km entfernt aber dafuer im kompletten nichts.


Hier kann man sich unsere Reiseroute auf Google Maps angucken: Hier Klicken!

Wir sind also um 14:00 Uhr in Fortaleza losgefahren und ab auf die Brasilianische Autobahn. Denkste ne, von Fortaleza bis zu den bekanntesten Straenden so ca. 100-150Km war alles noch zweispurig ausgebaut allerdings auch nur mit maximal 60Kmh und allen 5Km einem Blitzgeraet. 60Kmh, und ja wir waren auf der "Autobahn". Nach besagten 150Km wurde dann nicht nur die Strasse einspurig sondern waren wir auch bereits ausserhalb des Empfangsbereich fuer Radiosender. Also CD eingelegt und weitergefahren auf der komplett bis zum horizont geraden Strasse. Dies ist uebrigends so monoton und einschlaefernd, das ich zwischenzeitlich immer mal wieder eingenickt bin. Ein bisschen vor Mossoró haben wir dann die erste Rast gemacht und ein bisschen was gegessen, wer fuer kleine Austauschschueler musste hat das auch ebend erledigt und dann ging es weiter. Nach ungefaehr 4 Stunden Autofahrt wurde es dann dunkel und auch teilweise richtig gefaehrlich, weil man faehrt mit 100 KmH Geschwindigkeit ca. mit 3 Meter Abstand an entgegenkommenden Autos oder Lkws vorbei und die kommen auch nur selten auf die Idee abzublenden. Jedenfalls nach endlosen weiteren 2 Stunden auf einer weiteren endlosen geraden Strasse, wurde es am Horizont wieder etwas heller und tatsaechlich, es war die 65000 Einwohnerstadt Caicó. Am Haus angekommen, alle Austauschschueler begruesst, natuerlich vorrangig die deutschen, ist doch klar. Danach kurz umgeschaut wo ein guter Schlafplatz war und dann gab es auch schon das Abendessen. Sehr rustikal, selbstgemacht Hamburger, haben sich aber echt gut gemacht bei unserer Gruppe von ca. 33 Austauschschuelern. Nachdem Abendessen haben wir dann das Programm gestartet und irgendwie hatte ich mich vorher schon 'ausgelaucht' gefuehlt und mir war kalt obwohl mein Koerper total warm war also wie auch immer auf jedenfall ging es mir schlecht. (Ich verfolge die These, 6 Stunden Klimaanlage im Gesicht ist angenehm aber nicht vertraeglich fuer mich) Ich mich also kurz vorgestellt vor der Runde und dann mit nem Betreuer gesprochen, welche mir auch erhoehte Temperatur und Bleichheit im Gesicht bescheinigten. Deren Wunsch nach sind wir dann also ins Hospital gefahren damit der Arzt einmal ueber mich drueber guckt, er hats gemacht und kam zur Schlussfolgerung ich haette zu wenig getrunken und sei dehydriert. Konnte ich zwar irgendwie nicht nachvollziehen, weil ich auf der Autofahrt fast 1,5 Liter Wasser alleine getrunken hatte aber wie auch immer, er war schliesslich der Arzt. Also habe ich dann eine Infusion bekommen und nach einer Stunde Troepfchen Zaehlen und ein bisschen ausruhen ging es mir dann auch wieder besser und wir sind zurueck zum Haus gefahren. An dem Abend bin ich dann relativ frueh schlafen gegangen, auch weil am naechsten Morgen um 8 Uhr aufstehen angesagt war.

Am naechsten Tag haben wir dann zusammen gefruehstueckt und zusammen gesessen und geredet. An dieser Stelle wichtig fuer AFS Deutschland! Wir hatten das komplette Wochenende kein Kuechendienst oder soetwas, nehmt euch doch bitte mal ein Beispiel an Brasilien! :) Es folgten dann noch zwei kleinere Aufgaben welche jeweils allerdings auch nicht mehr als eine Stunde gedauert haben, es war also wirklich sehr ertraeglich. Dazu muss man sagen, dass unsere Truppe auch sehr lustig war. Von Belgier ueber Chinese und Tuerken war soweit alles dabei. Hier ist sogar eine Franzoesin "Juliette Jacquemont" welche 10 Minuten von Carnac entfernt wohnt und mich bereits zum Angeln eingeladen hat. Also liebe Eltern wenn ihr nochmal nach Frankreich wollt, ich komme mit! Am Abend gab es dann noch eine relativ grosse Halloweenparty mit Verkleidungen und natuerlich hatte ich keine im Gepaeck. Macht aber nichts, der Alex ist ja erfinderisch und haelt Augen und Ohren offen weshalb ich mir am Samstag dann noch selbst eine Verkleidung zusammen stellen konnte. Der Reiter auf dem Esel, wuerde mein Kostuem gut beschreiben. Allerdings wird dies vom Amerikaner, welcher sich als Transe verkleided hat noch getoppt.

Links ein Terrorist, Ich, Matt alias Mattilde und rechts ein Chinese(ich weiss allerdings nicht was er darstellen wollte)

Die gesamte Gruppe

Ja so sieht es momentan hier aus. Die Mitte November ist auch schonwieder rum, bald kommt der Dezember und damit wohl der bisher beste Monat dieses Jahres! Aber fuers erste verabschiede ich mal wieder und bis bald! :)

Liebe Gruesse von eurem Brasilianer, Alex

Donnerstag, 3. November 2011

90 Tage in Brasilien

Ja so schnell geht es, es sind wirklich schon mittlerweile ca. 90 Tage rum und es fehlen nurnoch ca. 240. Erst zwei Blogeintraege zuvor habe ich mich hier ueber die zu schnell vergehende Zeit beklagt, was ich an dieser Stelle eigentlich wieder gerne machen wuerde, aber ich will euch ja nicht langweilen! Trotzdem waren die bisherigen drei Monate bereits die aufregensten und besten die ich bisher in meinem Leben hatte und ich hoffe es geht so weiter!

Also nach meinem Geburtstag das Wochenende war soweit relativ normal, ausser der Besuch eines Konzerts von dem sehr beruehmten Techno/Trance DJ Tiesto (Deejay). Die Konzerte hier sind im Vergleich zu Deutschland wirklich sehr billig, so hat uns das unterste Preislevel(Pista) nur 50 R$ gekostet, was umgerechnet 25 Euro sind. Zum Vergleich, fuer 25 Euro bekommt man in Deutschland eigentlich gerade mal das Zugticket zum Konzert. Wir zu dritt also reingegangen in die Konzerthalle und eine Runde durch das die Halle gedreht - Die halle war aufgeteilt sprich links waren die Leute die nur Pista gekauft haben getrennt von rechts, den Premium Gaesten -.
Allerdings war das Publikum auf der Pista Seite nicht wirklich ein sehr gutes Klientel und auch war dort nicht soviel los. Zack war die Stimmung bei uns dreien so ziehmlich auf dem Tiefpunkt und wir haben draussen vor der Halle ein bisschen gechillt und uns beraten, was wir nun machen. Nach ca. 30 Minuten Truebsaal blasen und das hoeren der groelenden Menge in der Halle sind wir dann auf fuenf aeltere Gaeste aufmerskam geworden, welche richtung Ausgang geschlendert sind. Wir also hin und haben Sie nach ihren Premium Baendchen gefragt, welche sie uns auch gern aushaendigt haben - scheint nicht ganz ihre Musik gewesen zu sein-. Schnell ueber die Hand gestreift und rein. In der Halle ist uns dann erst aufgefallen, dass jeder mit einem Gruenen Baendchen rumlaeuft und wir mit einem Silbernen. Kurz informiert und es war klar; wir hatten Premium VIP mit extra erhoehten Sitzgelegenheiten und einer eigenen "open bar" (trinken und nichts bezahlen). Fuer AFS gehoerige Mitleser, natuerlich habe ich nur umsonst Coca Cola und andere Sodagetraenke getrunken. Der rest des Abends schlug dann von totaler Enttaeuschung in totale Party um, welche auch erst sehr spaet endete. Fazit: 25 Euro, Getraenke bis zum Abwinken und VIP, besser geht es nicht!

Blick auf die Halle von oben

Die Schulwoche dann war wirklich wieder normal, allerdings merke ich momentan sehr Stark wie ich immer mehr Woerter benutzen kann und schneller Saetze in Portugiesisch bilden kann. Zudem auch mittlerweile was in die Klasse rufe, wenn Fragen gestellt werden. Beste Situation, die letzte Mathestunde: Wir haben ein neues Thema angefangen, ging ums Gauss-Verfahren wem es etwas sagt und das man das immer wieder anwenden muss bis man die Formel mit der PQ-Formel loesen kann und dann auf die zwei Ergebnisse kommt. Also nach dem zweiten mal benutzen des Gauss-Verfahrens fragt der Leherer in die Klasse: Agora? (Und jetzt?) und ich - Denovu!! (Nochmal) und der Mathe Lehrer faengt an zu grinsen und sagt der deutsche hat es drauf kommt zu mir und gibt mir erstmal ein High-Five. An dieser Situation zeigt es mal wieder, wieviel Spass es doch macht andere Sprachen zu lernen. Zudem habe ich jetzt ein Portugiesisch Lernbuch fuer Auslaender mit stolzen 250 Seiten, von denen ich Tagsueber in der Schule immer ein paar abarbeite wenn ich gerade nichts verstehe oder zu muede zum zuhoeren bin. Korrigieren lass ich es dann immer bei meinen Mitschuelern, was natuerlich gut ankommt weil es ja zeigt, das ich die Sprache lernen will und es auch immer manchmal ein paar Lacher gibt wenn ich dort etwas grammatikalisch falsch geschrieben habe.

Sonst verlief die Woche wieder sehr normal, ich war ein paar mal Surfen mit Caio und im Fitnesstudio, eine sehr geregelte und sportliche Woche. Nun noch zu einer Ankuendigung die ich bisher noch garnicht gemacht habe. Jeder kennt den Alex aus den letzten drei Jahren ja mittlerweile als Person, die sich mal ab und zu aus der Gespraechsrunde vor die Tuer verabschiedet um ein bisschen mit Teer und Kohlenmonoxid verseuchte Luft zu atmen. Sprich ich habe geraucht und das letztendlich auch nicht wenig. Nun akutell bin ich *riesen-grosser-trommelwirbel*


Zwei Monate rauchfrei!

Zwischenzeitlich war ich zwar schon ein, oder zweimal in einer Wasserpfeifen-Bar, wo ich ein paar mal geozgen habe und habe mal auf einer Party am Wochenende eine Zigarette gepafft, aber letztendlich ist der taegliche Konsum komplett nichtmehr vorhanden. Die Haende stinken nichtmehr, die Klamotten ebenfalls nicht. Soviele verloren geglaubte Geschmacksnerven kehren mittlerweile zurueck und ich hatte schon lange nichtmehr soviel Luft zur Verfuegung wie im Moment. Dies will ich auch weiterhin beibehalten, weil ich auch schon vor Brasilien im Auge hatte mich zu verandern und das auch weitreichend und nicht fuer eine oder zwei Wochen rauchfrei sein und dann wieder loslegen. Also der Versuchung wiederstehen und lieber anstatt ner Zigarette ein Kaugummi kauen, was auch wirklich hilft, vorallem am Anfang war mein Kaugummikonsum enorm hoch.

Soviel zum Thema Persoenlichkeitsentwicklung im Austauschjahr, zurueck zum Wochende der vorletzten Woche. Freitags habe ich bei einem Freund mit ein paar Freunden gechillt und ein bisschen Fussball auf der Konsole gechillt und spaeter sind wir dann noch in eine Strasse mit ein paar Bars gegangen.
Samstag war ich dann auf dem Geburtstag von einem Kollegen eingeladen, Camillo. Richtig typisch Brasilianisch gab es kleine Snacks, viel Alkohol und eine Fussballbegeisterte Familie. Als wir also ankamen, habe ich mich erstmal ueberall vorgestellt und mir ein paar Snack genommen sowie Fotos von dem Geburtstagskuchen und der Aussicht gemacht - der Vater von Camillo ist sehr gut betucht, als er jung war hat er sich aus einer armen Familie nach ganz oben gearbeitet und ist jetzt Richter oder irgendeine wichtige Juristische Persoenlichkeit, dementsprechend ist das Appartment auch sehr gross und Luxurioes -. Spaeter wurde dann das Spiel Ceara - Fluminense uebertragen und die gesamte Familie hat mit viel Bier mitgezittert allerdings hat Ceará trotz starken Anfang letztendlich 2:1 verloren. Nichts destotrotz ging die Feier weiter, die aelteren Herren und Freunde von Camillo sassen auf der Veranda und begnuegten sich mit Red Label Whiskey und Smirnoff Ice sowie Bier waehrend die Ehefrauen sich zum quatschen ins Wohnzimmer niederliessen. Spaeter wurde dann noch der Kuchen angeschnitten mit langen Reden und vielen lustigen Anekdoten, gefeiert haben wir dann letztendlich bis ca. 1 Uhr nachts und danach bin ich auch relativ tot ins Bett gefallen. Noch ein paar Fotos vom Kuchen sowie von der Aussicht:

Der Ceará Geburtstagskuchen

Aussicht vom Balkon

Ich, Matheus, Gustavo

Camillo, mit Freundin am Kuchen anschneiden

Aussicht bei Nacht



So die Absolute Kroenung und das Ende des Oktobers war dann der Besuch des Restaurants "O Alemão" intiiert von mir. Die Speisekarte war nur voll von Sehnsucht nach guten deutschem Essen. So gab es unter anderem Geschnetzeltes mit Roesti, Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat oder Rinderouladen... mir laeuft gerade wieder das Wasser im Mund zusammen. Also dort angekommen habe ich erstmal den Besitzer, welcher aus Frankfurt kommt und seit drei Jahren hier in Fortaleza lebt nach echtem Koelsch. Leider musste er mir die traurige Nachricht ueberbringen, das dass letzte Fass gerade gestern erst geleert wurde. *Schnief* Jedoch tranken wir dafuer Drache und Eisenbahn Weissbier. Vor Ort waren wir mit Camilla, Mercia, Ney, Caio und mir. Bestellt haben Caio und ich mir dann Zigeunerschnitzel mit Spaetzle und Camilla und Mercia Rindergoulash mit Salzkartoffeln und Spaetzle. Ney hat von allem etwas probiert und sich gebratenes Schweinespeck oder soetwas bestellt. Das Essen war jedenfall so gut. Ich habe alles leer gemacht, die Spaetzle, die Zigeunerschnitzel und das Goulash, das war das reinste Verwoehn programm fuer meinen Bauch und ein bisschen Heimaturlaub fuer die Seele. Als Nachtisch gab es dann den leckersten Apfelstrudel mit Vanillesosse und Schokolade den ich je gegessen habe, denn fuer Nachtisch ist immer ein bisschen Platz (Ne, Oma Helga?!). Allerdings habe ich ihn nicht ganz aufgegessen, weil wenn man nicht will muss man auch keinen Nachtisch essen (Ne, Opa Paul?!). Ok das war nicht der Grund aber der Zusammenhang war wichtig, Katharina, Mama und Papa ihr werdet euch sicherlich erinnern. Der echte Grund war, ich war einfach nur randvoll. Auch dazu wieder ein paar super Fotos(Ich weiss momentan hab ich es mit meinen Fotos und die Portionen sind immer fuer zwei Personen):

Hauptspeisen
Rindergoulash mit Salzkartoffeln

Eisenbahn Weissbier

Der Apfelstrudel
Die Zigeunerschnitzel


Das waren soweit die letzten paar Tage, ich hoffe ich habe euch mal wieder ein bisschen unterhalten koennen. Momentan bin ich wieder selber ein bisschen angeschlagen, die Klimaanlagen in der Schule sind einfach nur gesundheitsgefaehrdend aber das ist auch schon wieder besser geworden.

Viele Gruesse an alle, und dicke Umarmungen an meine Familie

euer Alex

Freitag, 21. Oktober 2011

Ferien, surfen und mein Geburtstag

Hey meine verehrten Familienmitglieder, Freunde und Mitleser. Es ist mal wieder hoechst ueberfaellig fuer eine ordentliche Portion Text, natuerlich rechtchreibfehlrfrei und korrekt grammatikalisch.

Wer aus diesen zwei Saetzen meine sehr gute Laune rauslesen konnte, darf sich nun genuesslich auf die Schulter klopfen, zuruecklehnen und weiterlesen.
Die letzte Woche fing eigentlich als eine ganz normale Woche an, so wie eine Woche halt anfaengt. Als erstes kommt Montag dann Dienstag und, ach das weiss ja sicherlich jeder. Allerdings gab es eine kleine Besonderheit fuer mich. Ich musste nicht zur Schule gehen, keinem wirren portugiesischen Gebrabbel vom Lehrer zuhoeren, konnte lange schlafen und was frei haben halt noch so schoenes mit sich bringt. Der Grund diesmal lag mal wieder an einem Feiertag, dem "Dia de Crianças" zu deutsch "Tag der Kinder", aber dazu spaeter mehr. Meine Schule hat die Tage um diesen Feiertag netterweise zu Ferientagen erklaert weshalb fuer eine kurze aber entspannte Zeit das Feriengefuehl zurueckkam und es ist immernoch das gleiche herrliche Gefuehl.
Montag und Dienstag stand soweit nichts spannendes an ausser ein bisschen Training im Fitnesstudio sowie am Dienstag Abend eine ... Party. Wie unerwartet. Da Mercia, Ney, meine Tante und Oma noch immer in Portugal waren, wurde bei uns auf dem Balkon vorgetrunken und schliesslich ging es ab in die hiesige groesste und bekannteste Discothek. Das Motto des Abends war "Sertanejo", was aehnlich wie "Forró" ist, allerdings aus dem Sueden Brasiliens kommt. Jedenfalls kannte ich schon ziehmlich viele Texte von den Liedern da es nur ein etwas anderer Rhytmus ist (schneller), mit dem Tanzen habe ich mich auch versucht allerdings wollten meine Beine an dem Abend nicht so wie mein Kopf, was mich nach ein paar wirklich klaeglichen versuchen zum aufhoeren gebracht hat.

An dieser Stelle mal der Ausblick vom besagten Balkon


Am naechsten Tag, nuechtern und mit Muskelkater vom Training der Tage zuvor ging es dann gegen 15:30 Uhr mit Caio zum Strand, Surfen. Auf dem Weg zum Strand standen dann an jeder Ampel total viele Kinder und sprachen die Autofahrer an. Ich hatte doch schon total vergessen warum ich ueberhaupt Ferien hatte, es war der "Dia de Criança". Es war wirklich interessant zu sehen wieviele Kinder an jeder Ampel standen und wieviel Suessigkeiten die Leute an die Kinder verteilten. Gewoehnlich wird so gut wie jeder Verkaeufer/Bettler/Strassenkuenstler der an einer Ampel steht mit dem Daumen-Runter Zeichen abgewimmelt, sprich heute zeigte sich die Gesellschaft Fortalezas von seiner Goennerseite, was natuerlich an zum Teil an den grossen Kulleraugen der Kinder lag. Kurz darauf gab es dann noch einen kurzen Aufreger, als in der Kurve vor uns ein Motorrad aus der Kurve flog und beide in hohem Bogen ueber den Lenker geschleudert wurden. Beide standen jedoch direkt wieder auf und auch zwei andere Autos hielten bereits an weshalb Caio, auch auf Grund der Gegend, nicht anhielt. Am Strand angekommen haben wir dann unsere Boards ausgeladen und sind ab ins Wasser. Drei Stunden lang versuchte ich vergeblich eine Welle zu reiten. Aber irgendwie sind die Wellen hier skrupellos gegenueber Anfaengern und ueberollen einen einfach oder druecken einen fuer 50 Meter unter Wasser.
Muede aber mit dem Gewissen einen guten Trainingstag gehabt zu haben, sind wir dann nach Hause gefahren. Spaeter war dann wieder Fussball mit Matheus, Romulo und Co. dran, was bedingt durch die Ferien auch erst sehr spaet endete.

Donnerstag kamen dann endlich wieder meine Eltern wieder, abends holten Caio ich und Camilla sie vom Flughafen ab, unterhielten uns und schauten uns Fotos vom Urlaub aus Portugal an. Aufgrund des Vorabends und des anstehenden Wochenendes habe ich dann auf weitere Ausgaenge verzichtet und mich an dem Abend einem guten Film sowie etwas frueherem Schlafen verschrieben.

Am Wochenende wurde den ueblichen Aktivitaeten eines jungen, energiegeladenen, sozialen, modernen, interlektuellen und durstigen NOCH-Achtzehnjaehrigen nachgegangen von denen ich an dieser Stelle lieber nicht berichten will und teilweise dank loechriger Erinnerungen nicht kann. Kleiner Spass, uebertrieben habe ich es noch nie.
Jediglich ueber Samstag Abend kann ich ein paar Saetze verlieren, undzwar war an diesem Abend der Geburtstag des AFS-Kommitees Fortaleza. Dieser wurde mit vielen geladenen Gaesten in einem Hotel an der Promenade gefeiert. Geladen waren auch die Italienerin, der Ami und die Tuerkin mit welchen ich mit sehr gut verstehe und deshalb auch einen sehr lustigen Abend hatte.

Ja, der Nachtisch war gut!

(V. Links N. Rechts) Mercia, Ney, Mutter und Vater von Jake sowie Sohn, Jake, Mutter Elif & Laura, Elif & Laura

Ich, wie immer Grinsend, auch am Tisch vertreten.

Alle Austauschschueler aus der Naeheren Umgebung


Die erste Woche um und der Text ist schon ellen lang, wer eine Pinkel- oder Snackpause braucht soll sie jetzt einlegen. Ansonsten kann man diesen Einschub auch als imaginaere "Kapitel 2" Ueberschrift bewerten und unbeeindruckt weiterlesen.

Montag ging dann die Schule weiter und es passierte auch nichts besonderes. Meine Oma und Tante von hier brachten wir am Dienstag zum Flughafen und verabschiedeten uns von Ihnen, ansonsten gab es auch dort nichts weiter erwaehnenswertes ausser das sie mir ein echt gutes T-Shirt geschenkt haben.
Mittwoch war dann der grosse Tag, mein Geburtstag. Hat sich aber nicht gross anders angefuehlt, wie jeder andere Tag halt auch, nur der Blick in den Spiegel am Morgen war etwas anders, um ihn genau zu beschreiben: Kontrollierend. Allerdings koennt ihr aufatmen, ich habe keine Alterungsanzeichen feststellen koennen. Da ich hier zwei Aerzte als Eltern haben welche fast Vollzeit mit lebensretten beschaeftigt sind, wurde mein Geburtstag auf Donnerstag verschoben sowie alle dazu gehoerigen Feierlichkeiten. Fand ich allerdings nicht schlimm, da ich mal wieder mit Caio drei Stunden Surfen und Wasser schlucken war. Abends habe ich dann mit ein paar Leuten und Freunden aus meiner Klasse gefeiert, da gluecklicherweise am naechsten Tag Schulfrei war.
So stand ich dann also gestern - auch wegen der durchzechten Nacht - erst sehr spaet auf, ass was und ging duschen um einen klaren Kopf zu bekommen. Im Wohnzimmer war dann schon der Tisch gedeckt mit reichlich Tellern, Besteck und Tablets mit Glaesern. Schon da kam mir die Frage auf, wer denn nun alles kommt. Nur die Familie oder mehr? Zu dem Zeitpunkt war ich etwas ratlos, auch weil mir niemand etwas gesagt hatte vonwegen "Hey Alex, lad ein paar Freunde" ein. In diesem Moment ging ich die gesamten letzten Tage im Kopf durch, ob jemand mir gegenueber etwas in der Richtung gesagt hat, konnte allerdings nichts finden. Schliesslich eine Stunde vor geplantem Beginn der Feier wurde mir dann so nebenbei gesagt ich soll doch ein paar Freunde anrufen. Aha, also doch mehr. Gut gucken wir mal ob das alles so kurzfristig klappt. Also ein paar Freunde angerufen, welche erstmal total verwirrt waren und mir sagten, dass sie schon eingeladen sind und ob es denn nun keine Ueberraschungsparty war. Die Frage an mich war etwas unpassend, weil ich selber nicht viel schlauer war aber wie auch immer haette ich wohl von einer Ueberraschungsparty nichts gewusst. Haha.
Die Brasilianer gehen wirklich sehr sparsam mit Details um, wenn es um soetwas geht.
Jedenfalls war 19:00 Uhr ausgemacht und waehrend man in Deutschland um die Uhrzeit dann auch direkt die ersten Gaeste emfpaengt, ist das einzigste was sich hier bewegt ein vom Wind bewegter Strohballen wie in einer verlassenen Westernstadt. 19:00 Uhr, denkste deutscher. Schliesslich waren dann gegen 20 Uhr soweit alle zusammen und es wurden mini-Pastels und anderes Snackfood sowie Pizza gegessen getrunken und gelacht. Spaeter kam dann noch Caios Freundin dazu, welche am 20. Oktober Geburtstag hat, was zur folge hatte, das wir zusammen die Kerzen auspusteten, den Kuchen anschneideten und das Geburtstagsstaendchen zusammen bekamen. Dank unseren Internationalen Gaesten blieb es allerdings nicht bei einem Staendchen, sondern wir sangen Happy Birthday in: Portugiesisch, Italienisch, Deutsch, Tuerkisch, Tschechisch, Englisch und der Ami legte noch einen mit Franzoesisch drauf.
Jedenfalls war es sehr lustig und ein echt guter Geburtstag, nichts besonderes, nichts grossartiges "brasilianisches" aber trotzdem ein toller anderer Geburtstag. An dieser Stelle bin ich sehr dankbar an meine Gastfamilie, dass sie mich auch aufgenommen haben fuer ein Jahr und an euch Mama und Papa! Knapp drei Monate erst und es ist einfach jetzt schon das beste Jahr meines Lebens. Danke euch dafuer! :)

Danke fuer alle die Glueckwuensche auch aus Deutschland! Ich hab euch alle lieb und denk an euch!

Dicke Umarmungen und liebe Gruesse,

Alex

Ps: Nur nebenbei da vielleicht auch Leser dabei sind, welche den Umgang mit dem PC als nicht alltaeglich betrachten: Auf die Fotos zum vergroessern klicken!

Pps: Kommentare ueber meine Haarpracht sind nicht erlaubt und werden wenn ueberlesen!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Brasilianische Uhren ticken schneller!

Ja genau, entweder dreht sich hier die Erde schneller oder der Tag hat nur 16 Stunden, ich bin ehrlich ich kann es nicht beschreiben und weiss auch garnicht warum aber die Zeit hier vergeht wie im Flug. Wenn in Deutschland die Schule einfach kein Ende nehmen wollte und der Uhrzeiger in Slow-Motion im Kreis gewandert ist, so verstellt hier jemand heimlich die Uhren ganz im Sinne von Paulchen Panther.

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spaet?

Also der Oktober begann doch sehr ansehnlich mit dem MedFest hier, was eine Mega-Sause von Medizinstudenten ist. Das Motto war ungefaehr wie "Bezahle 15 Euro, betrinke dich bis zur Alkoholvergiftung und lass dir gratis von angehenden Aerzten den Magen auspumpen.". Was wirklich witzig bei der Party war, dass jeder mit seinem eigenen Becherlein ankam und man dort immer sein Getraenk eingeschuettet bekam. Deshalb sah man natuerlich auch lustige andere Gefaesse wie zum Beispiel so riesige Jumbo-Popcorn Schalen oder direkt ganze Eimer sowie andere grosse Gefaesse um moeglichst viel Alkohol auf einmal zu transportieren oder zu trinken. Die Musik bestand hauptsaechlich aus "Forro" - dem brasilianischen Schlager- wozu es auch einen eigenen Tanz gibt. So nun wer mich kennt weiss, das ich nicht gerade mit zwei linken Fuessen gesegnet bin und durchaus in der Lage bin das Tanzbein zu schwingen. Deswegen habe ich mir dann erstmal von verschiedenen Tanzpartnerinnen den Forro-Tanz beibringen lassen und letztendlich kraeftig Lob fuer mein schnelles Lernen geerntet. Am naechsten Tag musste ich es dann natuerlich erstmal Mercia und meiner Tante hier zeigen, welche auch komplett begeistert von meinem deutschen Hueftschwung sind.


Sonntag war ich dann endlich das erste mal Surfen. Mit meinem neuen Surf-Lehrer Rodrigo, welcher auch in meinem Gebaeudekomplex wohnt. Also von allen Sportarten die ich bis jetzt gemacht habe, ist Surfen eindeutig die interessanteste und gleichzeitig auch schwerste Sportart. Das Duell besteht hier nicht aus dir gegen einen menschlichen Gegner sondern gegen eine Naturgewalt und wenn man dort nicht richtig aufpasst, hat man schnell viel Wasser geschluckt oder wird von seinem Board K.O. geschlagen. Zudem merkt man erst wie stark Wellen sein koennen, wenn eine ueber einem bricht und einen fuer ca. 30 Sekunden unter Wasser herumwirbelt und bis zum Strand zurueck spuelt.

Am Montag haben dann Camilla ich und Caio den Rest der Familie, sprich Ney, Mercia, Mercias Oma und Schwester zum Flughafen gebracht weil sie fuer 10 Tage ein bisschen Urlaub in Portugal, Lissabon machen. Sprich Sturmfrei, jawohl, Partey Partey!! - Naja nicht wirklich, aber ist doch mal ganz chillig so ohne Eltern, geniesst man ja auch in Deutschland wenn die einen fuer ein paar Tage zum Hausherren machen. ;)
Allerdings ist es natuerlich allbekannt, dass bei solchen Hausuebernahmen die Kueche ein bisschen hinterher hinkt, weswegen ich an dieser Stelle eine Lobpreisung an alle Lieferdienste hier in Brasilien ausspreche. Zudem moechte ich euch ein sehr typisch brasilianisches "Fast-Food" vorstellen, die Pastel:

Pastel "Grande"
Wie ihr seht ist diese Ausfuehrung ziehmlich gross, normalerweise gibt es Pastel in kleinen finger-food gerechten Stuecken. Bestehen tuen die Pastel aus einer art Teig, gefuellt mit Huenchen, Kaese, Shrimps oder sonst irgendwas(gibt auch Schokolade *mhhjammi*), welcher dann frittiert wird. Schmeckt einfach nur super! Sollte man in Deutschland auch einfuehren.

Ansonsten gibt es nichts weiter spannendes aus der Woche zu berichten, unter anderem weil sie auch wie oben beschrieben sehr schnell vorbei ging. Surfen war nochmal drin und natuerlich der Fussball-Mittwoch aber ansonsten nichts spannendes.
Was AFS und bestimmte Touren innerhalb Brasilien angeht, so ist die Woche ein Flyer per Post gekommen welcher verschiedene Ausflugsziele anbietet. Als einzigste Reise werde ich wahrscheinlich die "Foz de Iguaçu" Reise mitmachen, welche zu den groessten Wasserfaellen Suedamerikas fuehrt. Ob ich naechstes Jahr im Mai die Amazonas Reise mitmache steht allerdings in den Sternen, gerade weil diese doch ein bisschen kostspielig ist, aber mal sehen was man bis dato angespart hat. Zudem hat mir Mercia die Fluege fuer Rio de Janeiro zu Weihnachten geschenkt - die wird Weihnachten ne RIESEN umarmung bekommen :) - was wirklich ein grosses geschenk ist. Also Rio de Janeiro vom 26.12. bis 15.1.12, es wird die groesste Neujahrsfeier ganz .. na? Wissen wirs schon? ... Richtig. Ganz Suedamerikas! Das wird eine Sause und Papa und Hartmut, ich glaub ich weiss jetzt schon was fuer ein Silvestermenue dieses Jahr ansteht; Brasilien. Sollte das nicht der Fall sein waer ich herbe enttaeuscht. ;)

Das Wochenende war dann nun nochmal gespickt mit ein bisschen ... Partey. Wie unerwartet. Sowie das angucken des Fussballspiels Ceará vs. Figueirense, dazu ein paar Fotos hier:

Haupteingang

Seitlicher Blick entlang unserer Tribuene

Sonne aus, Flutlicht an.

Nach einem doch recht spannenden Spiel hat dann allerdings Ceará nur ein 1:1 gegen Figueirense geschafft, welche in der zweiten Halbzeit nach zwei Gelb-Roten Karten nurnoch mit 9 Mann Ceará gut abwehren konnten. So zuletzt muss ich dann noch einige Woerter ueber die Stimmung in einem brasilianischen Fussballstadion loswerden; Die Stimmung ist der Hammer und nicht wirklich mit deutschen Stadien zu vergleichen, man stellt sich einfach irgendwo hin, auf die Sitze, zwischen die Sitze, egal wo. Hauptsache man sieht das Spiel, dann gibt es immer eine organisierte Truppe welche die Lieder anstimmt. Alle schreien rum, zum beispiel stand hinter mir ein mind. 65 Jahre alter Herr und der hat aus vollem Halse Saetze mit allen moeglichen brasilianischen Schimpfwoertern rausgehauen, einfach jeder LEBT den Fussball hier. Zudem ist hier in den Stadion Alkoholverbot was die Leute auch nicht zu uberhitzig werden laesst. Matheus meinte zu mir allerdings, das dieser Gegner kein "Erzrivale" waere. Ein Spiel Ceará gegen Fortaleza hingegen waere sehr gefaehrlich und es geht hauptsaechlich darum soviele gegnerische Fans wie moeglich aus zu knocken.

Das war es soweit erstmal wieder von mir!

Liebe Gruesse und dicke Umarmungen nach Deutschland,

euer Alex

Donnerstag, 29. September 2011

Meine erste Testwoche

Olá minha família, amigos e leitores.
(Hallo meine Familie, Freunde und Leser)

Es ist mal wieder Zeit fuer ein paar unterhaltende Worte meinerseits ueber mein Leben als Auswanderer in Brasilien. Ha, direkt mal ein kleiner witz am Rande, natuerlich bin ich noch ein Austauschschueler.
Allerdings kann ich es mir auch schon gut vorstellen mein Leben spaeter ins Ausland und vielleicht sogar nach Suedamerika zu verlegen. Gerade Fortaleza ist eine schnell Wachsende Metropole und dies ist die Stelle wo die alte *Trommelwirbel* Doenerbuden-Geschaeftsidee wieder reaktiviert wird. - Die Familie sollte bereits gut darueber aufgeklaert worden sein, sowie den ein oder anderen Nerv daran verloren haben, hehe - Erst Sonntag Abend sassen also Camilla, ihr Ehemann Ali, Caio und ich auf der Terasse und haben ueber Geschaeftsideen geredet. Auf das Thema sind wir gekommen, weil Ali hauptberuflich als Trader, zu Deutsch Haendler, arbeitet und hier in Brasilien auf der Suche nach einem exportierbaren Lebensmittel oder einer guten Beschaeftigung ist. So bekam ich dann die Moeglichkeit, meine Geschaeftsidee vor internationalem Publikum vorzustellen und Ali sowie auch Caio sind, im gegensatz zu meiner Familie, sehr angetan von der Idee und wollen Partner werden. Wo wir schonmal so geschaeftstuechtig sind, solltest du, Papa, bereits im Ruhestand sein so habe ich eine Idee fuer dich. Wenn alles klappt, schreibst du das Buch: "Mein Sohn, der Doenerverkaeufer in Uebersee" dazu. Den Gewinn teilen wir uns 50/50. ;)

Zurueck in die Realitaet, letzte Woche startete am Donnerstag die erste "Testwoche" (Donnerstag-Dienstag). Sprich jeden Morgen gingen um 7:30 die Tests fuer die Faecher los, jeden Tag wurde man in drei verschiedenen Faechern geprueft. Da natuerlich meine Aufmerksamkeit mal wieder Urlaub hat oder noch am Flughafen in Deutschland fest sitzt, habe ich das erst nicht mitbekommen und stand am Donnerstag  um 7:00 Uhr vor meinem verschlossenen Klassenraum. Was war natuerlich mein erster Gedankengang? Genau! Keine Schule, jippi, nichts wie weg bevor es sich die Lehrer anders ueberlegen. Gluecklicherweise traf ich dann allerdings jemanden aus meiner Klasse, welcher mich dann ueber die Geschehnisse aufklaerte.
Voller Tatendrang - jetzt zeig ich denen mal, wie gut ich schon Portugiesisch kann -  lief ich dann um 7:30 Uhr in die mir zugeteilte Klasse und fand meinen mir zugeordneten Sitzplatz ganz hinten in der Ecke, an der Wand. Als die Tests dann ausgeteilt wurden schlug mein Tatendrang allerdings in Verzweiflung um, da ich wirklich noch nicht in der Lage bin vom Kontext her schwere Fragen zu verstehen. Durch ein paar Woerter die ich kannte und ein bisschen Interpretieren und Zusammenreimen habe ich mir dann die Frage "uebersetzt". Die Antworten schrieb ich dann in gebrochenem Portugiesisch mit vereinzelt in Klammern gesetzten englischen Woertern, was ich mir allerdings auch haette sparen koennen weil hier eh kein Lehrer Englisch kann.
So dazu kommt noch das ich neben Portugiesisch jetzt auch noch Spanisch in der Schule lernen werde bzw. ich werde es zumindest versuchen ein bisschen mitzunehmen da es sehr schwer ist von Deutsch in Portugiesisch und von dort in Spanisch zu denken, da mir ja Portugiesisch auch relativ schwer faellt.
Aber was nicht ist kann ja noch werden und dann komm ich ja vielleicht sogar mit 1 1/2 neuen Sprachen nach Hause.

Dann war ich noch Donnerstag abend mit Matheus, einem Freund hier den ich schon damals im Urlaub kennen gelernt habe, an der Promenade Beira Mar und wir sind da ein bisschen entlang geschlendert. Zuvor haben mich zwei Canadierinnern eingeladen bei ihnen vorbei zu gucken, weil sie eine Appartment direkt am Strand/Promenade haben. Veronica und Amber kommen beide aus Toronto sind um die 24 Jahre alt, beste Freundinnen und machen hier fuer 6 Monate ein Soziales Projekt sprich sie unterrichten Kinder in Englisch oder machen Projekte mit Frauen wie z.B. Kochkurse.
Im Appartment angekommen, war dann noch ihr Franzoesischer Mitbewohner mit seinen Eltern da, welche ihn bei seinem Auslandsstudium besuchten. Bei den Eltern des Franzosen habe ich dann direkt mal von unseren Frankreich-Urlauben geschwaermt und mir ist sogar der Name unserer Stadt wiedere eingefallen, in welcher wir so oft waren: "Carnac". Die Familie selber kommt irgendwie aus der Naehe von der Kirche oder dem Kloster im Meer, ich glaube es war Saint-Melo oder soetwas. Aber wie auch immer, sie waren jedenfalls total nett. Im Appartment hingen dann noch ueberall alte Blech-Werbeschilder rum auf DEUTSCH mit dem Titel: "Hamburg-Amerika Linie" anno 19nochwas. Auf Nachfrage warum die Schildern denn gerade deutsch waeren erzaehlten sie mir, dass der Gebaeudekomplex Eigentuemer ein alter Deutscher ist und bei nebean das Appartment mit Meerblick bewohnt.
Nach ein wenig Erzaehlen sind wir dann spaeter wieder nach Hause gegangen, da erstens der Weg doch relativ lang ist und wir hungrig wurden. Glueckerlicherweise stehen hier an der Promenade dauernd so leute mit Kuehlwagen voller Kokosnuesse. An einer Stelle steht jeden Tag der gleiche Haendler und bei ihm hatte ich schon mal mit ein paar Leuten ein paar Kokosnuesse getrunken sowie mit ihm versucht zu sprechen - was klaeglich gescheitert ist-. Aber letztendlich konnte ich ihm immerhin konnte ich ihm Kokosnuss auf englisch beibringen. - Kurzer Einschub: Kokosnuss auf portugiesisch zu sagen ist ganz heimtueckisch, weil cocô (kurz ausgesprochen) heisst soviel wie scheisse und coco (hier Betonung auf dem letzten o, sprich es wird ein bisschen langezogen) heisst Kokosnuss. - Nun aber zurueck zum Kokosnusshaendler, ich wollte also eine haben und bezahlte die 2,50 R$ teure Kokosnuss mit einem 10 R$ schein. Jedoch konnte besagter Haendler nicht wechseln und deswegen bin ich jetzt im stolzen Besitz von einer Kokosnuss-Flatrate oder einem Kokosnuss-Kredit, wie man es auch immer nennen mag. Klar sind die Zinsen nicht optimal aber in der Zeit der Finanzkriese muss man halt auch ein teil seines Geldes in Wertgegenstaende anlegen. Vorgestern bin ich dort auch wieder vorbeigekommen und habe ein Guthaben im Wert von 2,50 R$ abgehoben, also habe ich noch zwei leckere Kokosnuesse offen. Hehe.

Das Wochenende verlief relativ normal biss auf Samstag Morgen. Aber zunaechst mal den ganzen Abend erklaeren, damit kein Durcheinander entsteht: Also abends war ich mit ein paar Leuten bei einem Appartment von einer aus meiner Klasse und wir haben ein bisschen getrunken und geredet. Gegen drei Uhr nachts sind wir dann aufgebrochen und der Freund von einer hat mich an einer Bar rausgelassen, wo ich den DJ kenne, welcher aus dem schoenen Holland kommt und sogar ein bissche deutsche spreche kannche mit eine hollaendiche akzchente. In der Bar habe ich dann einen weiteren brasilianischen bekannten, Romulu, getroffen und bin mit ihm in eine nahgelegene Partystrasse gegangen, die Musik dort war allerdings mehr Rock/Indie/Alternativ und dementsprechend sah auch das Klientel aus. Als ich dann also gerade wartete waehrend Romulu den brasilianischen Volkssport ausuebte, das Anbaggern, kamen links von mir zwei ziehmlich grosse duerre Jungs aus nem Laden und der eine fragte den anderen in ziehmlich klarem Deutsch: "Und wohin gehen wa jetzt?" - worauf ich meine Antwort dazwischenwarf: "Hier stehen bleiben und mir sagen woher ihr kommt und was ihr hier macht.". Es hat sich dann herausgestellt, dass das insgesamt eine Gruppe von sechs Studenten aus Koeln ist, welche hier ein Auslandssemester macht. Nach fuenf Minuten plaudern und der Zustimmung, dass Fortaleza das Paradies auf Erden ist, sind die beiden dann auch weiter gezogen.
Als ich und mein Bekannter dann ein bisschen spaeter zu muede waren und nach Hause fahern wollten, schrie eine weibliche Stimme auf einmal aus vollem Halse meinen Namen mit einem unverkennbaren amerikanischem Akzent. Wer war es wohl, genau Veronica kam gut gelaunt auf mich zugehuepft - anscheinend genau so "nuechtern" wie ich ;) - und schrie herum: "Alex my small Adaptive Brotheer" sodass saemtliche Leute die dort rumstaenden uns anguckten und man nur den Ausdruck: "Oh mein Gott, immer diese Gringos!!" in ihren Augen lesen konnte.
So und da die Welt ja so klein ist, war Veronica natuerlich mit den zwei sowie den vier restlichen Deutschen und ein paar Leuten aus anderen Laendern in der Partystrasse und es wurden wieder fleissig Haende geschuettelt und deutsche Saetze gesprochen. Letztendlich luden sie mich und Romulu noch zum Schwimmen im Meer ein, jedoch waren wir schon zu muede und begnuegten uns mit einem Hot Dog und dem Taxi nach hause.

Ansonsten war ich die Tage jetzt noch mit dem Amerikaner Jake, Elif und einer Brasilianerin auch am Beira Mar und haben dort an einem Steg, welcher ca. 150m weit ins Wasser reicht ein paar Fotos gemacht sowie wir Eis essen gegangen sind und ueber den Flohmarkt geschlendert sind.

So das war es erstmal wieder aus Fortaleza, ich gebe zurueck ins Studio, zu Peter Kloeppel.

Bis dann wieder einmal viele liebe Gruesse an euch alle und schonmal danke fuers Lesen.

ps: Da ich gestern abend bis 2 Uhr weg war, Brasilien x Argentinien gucken (3-0 gewonnen woohoo), und heute morgen ganz normal um 6:30 aufstehen musste bin ich bei der 2ten Haelfte des Blogs ein bisschen muede gewesen und hab wahrscheinlich abartig viele Rechtschreibfehler eingebaut. Ich werde mich jetzt erstmal hinlegen und vielleicht spaeter nochmal drueber gucken! :)

Tchauu

euer Alex

Montag, 19. September 2011

Erster Anflug von Alltag.

Hallo meine Lieben liebenden,
so es ist mal wieder Zeit ein bisschen Staub auf meinem Blog zu wischen, die Spinnenfaeden im Browser-Fenster zu entfernen und das Fenster weit aufzureissen fuer frischen Wind.

Man kann es kaum glauben, aber langsam kehrt hier wirklich Alltag ein. Alex steht jeden Morgen auf, geht duschen, zieht sich an, geht in die Kueche, dort wartet bereits ein fertiges Spiegelei auf ihn, welches Christina gemacht hat. Kurz essen, ein Kaffee und dann geht es fuer ihn schon in die Schule.
Nach der Schule laeuft er immer zusammen mit Lucas nach hause, dann gibt es Mittagessen und danach wird sich erstmal ausgeruht. Den Nachmittag gestaltet er dann individuell, entweder mit anstehenden Erledigungen oder anderweitigen Beschaeftigungen. Abends wartet dann manchmal ein Essen auswaerts mit der Familie auf ihn oder es gibt ein paar Broetchen mit Wurst. Nach dem Abendessen relaxt er dann noch ein bisschen und spielt ein bisschen Xbox mit seinem Gastbruder bevor er sich dann rechtzeitig ins Bett begiebt um am naechsten Morgen dann auch wieder alleine aufzustehen - an dieser Stelle sollte soeben die Kinnlade einer bestimmten Person den Boden beruehrt haben, mal wieder-.

So genug von der dritten Person, widmen wir uns wieder dem ich. Also die Klimaanlagen in den Klassenraeumen hier sind brutal kalt.Wenn es die Auswahl moeglichkeit "Nordpol" gaebe, waere die Klimaanlage darauf eingestellt. So sitzen einfach alle mit Pullover in der Klasse ausser ein paar wirklich hartgesockene Klimaanlagen-Junkies in T-Shirts. Ich verfolge hier die Theorie, das die Schule Vertraege auf Provision mit Bekleidungslaeden hat, sodass die Schule bei jedem verkauften Pullover mitverdient. Dies wuerde auch erklaeren, warum die Stufe "Nordpol" und nicht "Gut Klimatisiert" eingestellt ist.
Aufgrund dieses "Gesundheitkillers" bin ich dann also auch die letzte Woche nochmal rueckfaellig geworden und musste zwei Tage erneut krank-feiern. Dazu habe ich mir schon extra einen Pullover geklaut gehabt von den resten aus Caiques Kleiderschrank, allerdings merkt man, dass die Brasilianischen Pullover nicht wirklich fuer Kaelte ausgelegt sind, sondern eher als modische Acessoirs fungieren.

Ansonsten war ich dieses Wochenende noch in einer Shisha-/Wasserpfeifenbar wo ich direkt mal einen Hollaendischen DJ kennen gelernt habe. Mit dem hab ich mich an dem Abend immer mal wieder unterhalten, sowie mit ein paar Maedels welche eine Freundin habe, die auch schon fuer ein Jahr in .... ? Richtig; Essen war! Wie klein die Welt doch ist, haha. Am Sonntag sind wir dann noch in eine Restaurant Fisch essen gegangen. Ich und Caio haben uns eine Platte frittierten Fisch gefuellt mit Shrimps gegoennt und ich muss sagen, langsam entwickel ich den Geschmack fuer die "exotischen" Kostbarkeiten. Hat aber wirklich gut geschmeckt, als mir Mercia allerdings ihre Fisch-Sauce anbot musste ich passen da das zuviel nach "kompletten-fisch-in-den-mixer-,-start-druecken-und-fertig" geschmeckt hat. Aber wie auch immer, ein Gourme entwickelt sich ja auch zu einem Gourme. Es kommen ja nicht Kinder auf die Welt die lieber Fischsauce anstatt Muttermilch wollen. Also Papa, die hoffnung stirbt zuletzt!

Nachmittags habe ich mich dann noch mit ein paar Leuten getroffen, die ich noch aus dem Urlaub hier in Fortaleza kannte. Wir waren nur am Strand, haben Kokosnusswasser getrunken geplaudert und sind dann spaeter auch nochmal kurz schwimmen gegangen. Zuletzt haben wir uns dann noch das Fussballspiel Flamengo Vs. Botafogo in einer Bar angeguckt.

So da momentan nun wirklich nichts weiteres besonderes passiert ist, geht mir an dieser stelle der Sprit aus. Allerdings ist die naechste "Tankstelle" in 10-11 Tagen erreicht, weshalb ich mich nun verabschiede und dann wieder melden werde. Tschuess und danke fuers Lesen :)

Liebe Gruesse euer Alex,

tchau